Februar 21, 2013

Reisserisches Marketing. Wie kommt das an?


Ohne Social Media geht nichts mehr. Aber was geht mit der Nutzung von Social Media Kanälen?
Einer der Macher der Piratenpartei - bis vor Kurzem eifriger Twitter Nutzer - sagte sich laut Zeitungsmeldung - von diesem Tool los. Bringt nicht das was ich will, sagt er.

Was er wohl wollte? Vermutlich das, was wir alle wollen. Aufmerksamkeit, Interesse; Kunden gewinnen, Mitglieder/innen werben, Befürworter/innen finden.
 
Bist Du in einem Netzwerk präsent, wirst Du mit Floskeln kontaktiert: Lassen Sie uns Synergien nutzen usw. und so fort. Möglicherweise haben Sie dann einen Kontakt ergattert, der mit  personifizierter Ansprache in seinen Massenmails arbeitet: Guten Tag, Frau Karoline Schmitt , ich grüße Sie...Wollten Sie nicht schon immer Ihre Arbeit in 2,5 Stunden erledigen? ..."Geht es Ihnen auch so, wie Frau Kunterbunt...? Dies und das kam bei ihr gar nicht in Fahrt, bis Sie dieses einzigartige Seminar/Webinar besucht hat...Knacken Sie den ...Code. Melden Sie sich an. Sie bekommen dies und das GRATIS. Wir schenken Ihnen einen Wert in Höhe von x€. Melden Sie sich  JETZT an.

In Kurzform: Killerphrasen.
 
Ich für meinen Teil springe hier mental ab. Psyeudo persönlichen Ansprachen gegenüber bin ich  resistent. So resistent wie eine Tsetse Fliege gegenüber diversen Malaria Prophylaxen.

Und nein, ich will meine Arbeit nicht in 2,5 Stunden erledigen. Meine Arbeit macht mir Spaß und der Lack, die Lasur oder der Stoff können nicht schneller "arbeiten". Die sind einfach unbeschulbar. Auch eine Idee zur Umsetzung lässt sich nicht auf einen solchen Deal ein. Müssen sie auch nicht. Dieses durchsichtige "call-to-action" Programm beleidigt meine Intelligenz.

Auch permanente Ankündigungen, wie: In der nächsten Mail bekommen Sie von mir das und das fruchten nicht. Vor allem nicht, wenn jeden Tag inkl. Sonntag noch eine Mail zum selben Kontext kommt. Und der Neandertaler auf meiner Schulter fragt nun krätzig: Warum schickt Du es nicht gleich?:) Gießkannenprinzip mit dem C-Schlauch. Irgendwo und bei Irgendjemandem wird es schon fruchten.Stimmt vermutlich auch.

Für mich stellt sich das so dar: Virtuelles Marketing ist wichtig, um ein Angebot bekannt zu machen. Kontakte sind essentiell. Und da ist es wie im realen Leben: Beziehungsaufbau und Pflege schaffen Vertrauen und einen nachhaltigen Eindruck und bleiben verbunden mit dem jeweiligen Angebot im Hinterkopf. Den virtuellen Geburtstagsgruß mit einer Akquise zu verquicken - ist wohl eher nicht das passende Vehikel. Oder, wie sehen Sie das?

Kanal und Empfänger müssen zum Anbieter passen und umgekehrt. Das heißt nicht, dass man Dinge nicht mal völlig konträr betrachtet und sein Tun hinterfragt. Aber es heißt auch, dass es keine Patentlösung gibt, die sich auf sämtliche Angebote und Menschen übertragen lässt. 



 

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